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Windows-Zugang für Blinde

Selbständiges lesen gedruckter, gescannter oder fotografierter Dokumente

Für Blinde und Sehbehinderte war es lange Zeit ein unerfülllter Traum, sich Bücher, Zeitschriften, Post und sonstige Dokumente ohne fremde Hilfe vorlesen zu lassen. Sofern man von handschriftlich erstellten Dokumenten absieht, ist mit Hilfe moderner und auch relativ bezahlbarer Technik dieser Wunsch inzwischen umsetzbar geworden.

Den Zugang zu schriftlichen Dokumenten realisiert man mittels sogenannter Vorlesesysteme, die sich aus folgenden Komponenten zusammensetzen:

Der Sehgeschädigte kann sich an einen Hilfsmittelanbieter wenden, um sich ein spezielles Vorlesesystem zuzulegen, bei dem die Komponenten bereits optimal aufeinander abgestimmt sind, um eine möglichst unkomplizierte Handhabung und Funktionalität zu gewährleisten. Hierbei stehen offene oder geschlossene Systeme zur Auswahl. Geschlossene Systeme sind Geräte, die einzig und allein nur zum Vorlesen von Texten eingesetzt werden können, was mit dem Vorteil verbunden ist, dass auch technisch ungeübte Personen damit gut Arbeiten können und deren Kosten verhältnismäßig unproblematisch von den Krankenkassen übernommen werden. Bei offenen Systemen kann man dagegen auf dem Rechner parallel zur Vorlesefunktion auch andere Aufgaben abwickeln. Darüber hinaus können die erfaßten Texte anschließend von anderen Programmkomplexen wie MICROSOFT OFFICE weiter verarbeitet werden.

Unabhängig von einem geschlossenen bzw. offenen System nimmt man beim Bezug über den Hilfsmittelanbieter Serviceleistungen in Anspruch, die zwar ohne großen eigenen technischen Umsetzungsaufwand zum Ziel führen, jedoch mit höheren Anschaffungskosten verbunden sind. Wer sich für diesen Weg entscheidet, kann sich beispielsweise an

wenden und diesen Abschnitt verlassen.

Wer jedoch bereits über einen Rechner verfügt, der mit einem Screenreader ausgerüstet ist oder in naher Zukunft ausgerüstet werden soll, noch einen USB-Anschluß frei hat und dessen Prozessorleistung aufgrund der anderen Aufgaben noch nicht ausgereizt ist, dem steht eine preiswertere Variante zur Verfügung, die allerdings mit ein wenig Freudigkeit zum Experimentieren verbunden ist.

Zunächst muß man sich in einem Elektronikmarkt oder bei einem ONLINE-Anbieter einen Flachbettscanner besorgen, die notwendigen Treiber installieren und das Gerät via USB mit dem Rechner verbinden. Der Scanner sollte über eine Leistung von mindestens 300 DPI oder möglichst mehr verfügen. Ich persönlich bevorzuge Geräte, die ihren Strom nicht unbedingt über USB sondern via Netzteil vom Stromnetz beziehen.

Im nächsten Schritt muß die Scannersoftware besorgt werden. Geeignet sind hierbei:

Beide Softwarepakete laufen unter WINDOWS und sind mit den üblichen Screenreadern verwendbar.

Diese Software muß nun installiert werden, und Sie müssen sich mit der Bedienung vertraut machen. Das kann in der ersten Zeit etwas mühsam sein. Es lohnt sich aber, denn das Ziel ist auf diese Weise mit einem Finanzaufwand erreicht, der sich unter 200 Euro bewegt.

Bei Fragen steht Ihnen die Mailingliste BLINTUSER zur Verfügung. Dort haben sich einige routinierte User eingetragen, die sicherlich bei entstehenden Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

1999 © Copyright by Matthias Hänel, Norderstedt
Letzte Änderung 11.5.2014