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Mit Blindenschrift und Computer ins Internet

Zugang unter LINUX

Allgemeines

Bevor in dieser Rubrik auf die Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen von WINDOWS und MAC OS X eingegangen wird, soll nicht unerwähnt bleiben, dass Accessibility-Lösungen für diverse LINUX-Distributionen existieren. Meine Ausführungen beziehen sich abgesehen von einer GNU KNOPPIX Distribution nicht auf eigene praktische Erfahrungen. Vielmehr habe ich im Netz recherchiert und einen Extrakt f�r diesen Abschnitt zusammengestellt.

Statistisch betrachtet nutzt nur eine Minderheit das Betriebssystem UNIX. Dieses gilt auch für den Personenkreis der Sehgeschädigten. Das hat zur Folge, zwecks Erfahrungsaustausch nur auf eine kleine Menschengruppe der Individualisten zurückgreifen zu können.

Screenreader für die befehlsorientierte Textkonsole

Die heute bekannteste Zugangsmöglichkeit für die Textkonsole wird unter dem Namen Suse Blinux distribuiert. Dieser von der Firma "Suse Linux AG" entwickelte Screenreader liegt ab Version 7.0 der jeweiligen Suse-Distribution ohne Preisaufschlag bei. Neben der Unterstützung diverser Braillezeilen und Sprachausgaben kann auch die freie Software-Sprachausgabe TXT2PHO betrieben werden.

Screenreader für die graphische Oberfläche

LINUX ist schon seit einigen Jahren kein rein textorientiertes Betriebssystem mehr. Auch hier gibt es inzwischen graphische Oberflächen, die man mit WINDOWS vergleichen kann. Im Rahmen des GNOME Accessibility-Projektes wurde einiges getan, damit auch Blinde über einen Zugang zu dieser Oberfläche verf�gen. Gleiches gilt für das KDE-Accessibility-Projekt und ADRIANE - Audio Desktop Reference Implementation and Networking Environment sowie Gnopernicus.

LINUX für Sehbehinderte

Es wurde auch Vergrößerungssoftware entwickelt. Einmal gibt es das Produkt "KMAG",, welches in dem KDE-Accessibility-Paket enthalten ist. Au�erdem existiert ein Programm namens "GNOME-MAG", das aus dem Gnopernicus-Projekt stammt.

Quelle dieser Informationen:

Zentrum für blinde und sehbehinderte Studierende der FH Giessen-Friedberg

Screenreader ORCA

ORCA ist ein Screenreader unter der graphischen Oberfläche GNOME im Rahmen der LINUX-Familie. Dieser Screenreader gehört zum Standardpaket der Distribution UBUNTU. Auch bei dieser Hilfsmittelsoftware ist der Quellcode frei zugänglich und kann von jedem weiter entwickelt werden.

UNIX mit LIVE CD, DVD oder USB-Stick

Wer UNIX spontan ohne aufwändige Installations- und Konfigurationsaktivitäten an seinem Rechner ausprobieren oder temporär nutzen möchte, kann sein System beispielsweise von CD hochfahren. Voraussetzung ist natürlich, dass das Bios in der Form konfiguriert wurde, indem der Rechner zunächst alle Boot-Informationen vom CD-Laufwerk anfordert, bevor für diesen Zweck auf die Festplatte zurückgegriffen wird.

Sollte diese Voraussetzung gegeben sein, kann man sich im Netz eine boot fähige LINUX Distribution herunterladen, das Image auf CD brennen und den Rechner mit dieser CD starten. Es handelt sich hierbei um das ISO-Image von Vinux mit der Version 3.2.1! Jegliche Konfigurationen gelten natürlich nur für die jeweilige Sitzung, denn eine CD ist entsprechend des ROM Zustandes nicht in der Lage, Zwischenstände zu speichern.

Nachdem das System hochgefahren ist, sollte sich in der Regel der Screenreader melden und vielleicht sogar die Braillezeile reagieren. Weitere Details würden den Rahmen dieses Abschnittes sprengen. Bei Interesse leiste ich jedoch gern Unterstützung.

Und das sollten Sie sich unbedingt einmal ansehen

LINUX für Blinde von Simon Bienlein
Mailingliste PINGUIN zum Thema LINUX und anderen Betriebssystemalternativen
Testbericht zum Screenreader ORCA (Ikhaya ubuntuusers.de

Fazit

Abgesehen von dem Zugriff auf eine textorientierte Befehlsoberfläche haben auf alle hier verwiesenen Projekte eines gemeinsam: Die Produkte sind insbesondere für Blinde nicht ausgereift und bedauerlicherweise immer noch zumindest eingeschränkt brauchbar. Sicherlich gab und gibt es im Rahmen der Open-Source-Projekte viele zündende Ideen und wohl manchmal auch Euphorie. Doch leider flachte auch vieles wieder ab, die Arbeitsgruppen erinnern an Dauerbaustellen, die nie fertig werden, weil anderes wichtiger ist oder einfach Kapazität fehlt.

1999 � Copyright by Matthias Hänel, Norderstedt
Letzte Änderung 24.10.2011